Bericht vom Katholikentag 2022

Die Christians for Future waren dieses Jahr zum ersten Mal auf dem Katholikentag in Stuttgart vertreten und wir freuen uns, Euch nun über vier ereignisreiche Tage berichten zu können.

Durch unsere ökumenische Vielschichtigkeit beteiligten wir uns mit vier Veranstaltungen und einem Stand auf der Kirchenmeile. Zudem schafften wir hier Raum und Zeit für zahlreiche Begegnungen und gute Gespräche und brachten unsere Forderungen und Anliegen vor Repräsentant*innen der Kirchen vor.

An unserem Stand erreichten wir täglich zahlreiche Menschen. Wir diskutierten hier über Klimaschutz, informierten über die aktuellen Entwicklungen des IPCC-Berichts und uns erreichte viel Lob und Zuspruch für unsere Forderungen nach einem internen nachhaltigen Agieren der Kirchen. Gemeinsam mit dem Ökumenischen Netzwerk Klimagerechtigkeit haben wir eine meditativ-ökumenische Klimaandacht mit dem Titel „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst in der Klimakrise“ vorbereitet. Außerdem fand in Kooperation mit Die Kirchen(n) im Dorf lassen und dem Diözesanrat Aachen ein Gebet mit dem Titel „Damit wir Schönheit säen, nicht Zerstörung – Klimagerechtigkeit und Solidarität am Braunkohletagebau“ statt. Unsere Andachten zeigten Beispiele auf, wie Kirche zum Thema Nachhaltigkeit Aktionen durchführen kann, und setzten in Stuttgart ein Zeichen der Solidarität mit den vom Tagebau bedrohten Dörfern. Für interessierte junge Gläubige boten wir mit der Veranstaltung „Am wenigsten schuld, doch am meisten betroffen“ ein Planspiel zur Klimagerechtigkeit an.

bei unserer Andacht
Podiumsdiskussion: Lebt die Kirche Laudato Si?

Politisch wurde es bei unserer Podiumsdiskussion „Kirche und Klimagerechtigkeit – lebt die Kirche Laudato Si?“. Dort diskutierte Georg Sauerwein als Vertreter der Christians for Future mit Dr. Oliver Foltin, Umweltbeauftragter der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft, Bischof Gregor Maria Hanke OSB aus Eichstätt und Kathrin Schroeder von Misereor Aachen. Wir forderten dort mehr verbindliche Klimaneutralitätsziele in den deutschen Bistümern, mehr Stellen im Umweltbereich und ein deutlicheres Eintreten für Klimagerechtigkeit von Seiten der Bistümer.

Wir trafen weiterhin wichtige Rollenträger*innen, die wir um den Einsatz ihrer Prophetischen Stimme (vgl. unsere Forderungen) baten. So beispielsweise Georg Bätzing, den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Irme Stetter-Karp, die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholik*innen, die Ordensfrauen für Menschenwürde aus Tutzing, Karl-Hinrich Manzke, Landesbischof der Landeskirche Schaumburg-Lippe, und Umweltbischof Rolf Lohmann der DBK.

Besonders freuten wir uns über Luisa Neubauer, Sprecherin von Fridays for Future Deutschland, die uns als protestantische Christin sehr unterstützt und sich auf dem Katholikentag mit einer Podiumsdiskussion und bei einer Kundgebung der Fridays for Future Stuttgart für mehr Klimaschutz und Klimagerechtigkeit in der katholischen Kirche aussprach. Dieses Thema wurde wiederholt auch im Abschlussgottesdienst aufgegriffen und wir werden uns weiter dafür einsetzen, dass auch auf dem evangelischen Kirchentag im nächsten Jahr die Schöpfungsbewahrung ein präsentes Thema bleibt. Schöpfungsverantwortung ist ein urchristlicher Auftrag. Dass immer mehr Menschen innerhalb und außerhalb der Kirchen, insbesondere die Verantwortlichen, nach diesem Auftrag handeln, ist unser großes Anliegen.

Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen. (Epheser 2:10)

In diesem Sinne fordern wir einen stärkeren Einsatz der Kirchen für Klimagerechtigkeit!

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