12 Forderungen an die Kirchen

Wir haben zwölf Forderungen zur Klimagerechtigkeit ausgearbeitet und überreichen diese heute an Kirchenleitende in ganz Deutschland.

Die drei wesentlichen Forderungen in der Kampagne von Christians for Future sind:

  • Die Kirchenleitungen sollen sich mit ihren klimapolitischen Positionen stärker in die politische und gesellschaftliche Debatte einbringen.
  • Sie sollen selber bis 2030 klimaneutral werden.
  • Klimagerechtigkeit soll in der Pastoral- und Bildungsarbeit wesentlich stärker betont werden

Wir wünschen uns einen neuen Aufbruch für Klimagerechtigkeit in den Kirchen. Wir erkennen an, dass Klimagerechtigkeit in den Kirchen an vielen Orten schon seit Jahren eine wichtige Rolle spielt – dieses Handeln ist aber nicht flächendeckend und oft nicht der Größe der Herausforderung angemessen.

In zwölf Punkten haben wir darum ausgearbeitet, wie aus unserer Sicht Klimagerechtigkeit in den Kirchen gelebt werden sollte.

Die Kirchen sollen deutlich sichtbarer den politischen Diskurs mitgestalten, ihre Rolle als moralische Instanz wahrnehmen und anwaltschaftlich für die benachteiligten Menschen dieser Erde auftreten, die die Klimakrise wohl am härtesten treffen wird. Unter anderem bei den eigenen Gebäuden und Anwesen soll bereits bis 2030 Klimaneutralität erreicht werden und die Kirchen sollen sich zu aktivem Divestment verpflichten, das heißt nicht mehr in Unternehmen investieren, die mit Öl, Gas und Kohle Umsatz machen. Darüber hinaus soll Klimagerechtigkeit auch in der Gemeindearbeit zum ständigen Thema werden.

Andere Gruppen der For-Future-Bewegung, etwa Fridays for Future und Parents for Future unterstützen die Forderungen der C4F. Sie unterstützen die Forderungen genauso wie etliche Theolog:innen, Wissenschaftler:innen, Leitungen von Verbänden und Orden und andere bekannte Personen, zum Beispiel der Hauptgeschäftsführer von Misereor Pirmin Spiegel, Bischöfin a.D. Bärbel Wartenberg-Potter, Provinzial der zentraleuropäischen Provinz der Jesuiten Bernhard Bürgler SJ, viele Professor:innen wie Prof. Dr. Markus Vogt, Prof. Dr. Ruben Zimmermann, Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel vom Bund Katholischer Unternehmer und der Co-Chair des diesjährigen UNO-Weltklimarat-Berichts Prof. Dr. Hans Pörtner vom Alfred-Wegener-Institut. Weitere Unterzeichner*innen sind beispielsweise Udo Hahn, Direktor Evangelische Akademie Tutzing, Annette Behnken von der Evangelischen Akademie Loccum und Pater Anselm Grün OSB.

Heute wird dieser Forderungskatalog an vielen Orten an hochrangige Vertreter:innen der Landeskirchen, Diözesen und Vertreter:innen der Freikirchen überbracht. In anschließenden Gesprächen werden mit den Kirchen die Möglichkeiten erörtert, sich sichtbarer und mutiger in der Klimakrise zu engagieren.

1 Kommentar zu „12 Forderungen an die Kirchen“

  1. Wenn gesagt wird, dass es an der Kirchenbasis im Prinzip bereits angekommen sei, dass wir auf unserem Planeten bereits am Kipppunkt stehen würden, frage ich, wie die Hoffnung begründet ist, dass die drei wesentlichen Forderungen, die sich an die Spitzen der Kirchenhierarchie und an das Ausbildungswesen richten, noch rechtzeitig Veränderungen erzeugen können. Zudem frage ich, wo es gute Beispiele dafür gibt, dass die je individuelle Bereitschaft von Gemeindegliedern zu bemerkbarer Veränderung in den Bereichen Ernährung, Konsum allgemein, Mobilität, Energie usw. geführt hat und auch als Vorbild und „Zeichen“ in den Nachbarschaften, Quartieren und Stadtteilen funktioniert hat.

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